2016 – unser Jahr im Blog
Politisch, gesellschaftlich und kulturell geht das Jahr 2016 sicher nicht als Highlight in die Geschichte ein. Dafür war zu viel Hass, zu viel Krieg und Terror, zu viel Trump, zu viel Brexit, zu viel AfD und viel zu viel Tod. Was die Welt so bewegt hat, haben wir sogar hier in unserer kleinen heilen Blogwelt gespürt. Und das gleich mehrfach. Zum Jahresabschluss möchte ich euch mitnehmen auf eine kleine Reise durch die am besten geklickten Ich bin dein Vater-Beiträge des Jahres – und vor allem durch die, die uns am meisten am Herzen liegen.
Die große Weltpolitik und ein kleiner Blog
Jan Böhmermanns Duell mit Recep Tayyip Erdoğan hat so hohe Wellen geschlagen, dass sich unsere Zusammenfassung der großen fünf Elterntypen von Böhmi und Olli Schulz zum meist geklickten Beitrag des Jahres gemausert hat, obwohl er nicht mal aus diesem Jahr ist. Google und der weit verbreiteten Neugierde nach Böhmermanns Privatleben sei „Dank“.
Welche Auswirkungen die großen Konflikte der Welt auf ganz kleine Familien haben, hat Kriegsreporter Carsten Stormer unserem PapaDoc in einem ganz besonderen Interview erzählt. Dass er angesichts der Grausamkeiten und des Elends, das er persönlich schon miterlebt hat, immer noch an die Menschlichkeit glaubt und an die Pflicht, nicht die Augen zu verschließen, hat uns schwer beeindruckt und taugt auch als guter Vorsatz für das Jahr 2017.
Kernkompetenz: Augenzwinkern
Wenn ein Jahresrückblick mit für diesen Blog außergewöhnlich ernsten Themen loslegt, dann sagt das schon einiges über die vergangenen zwölf Monate aus. Denn sind wir doch mal ehrlich: Hauptsächlich seid ihr doch hier, weil ihr mit uns über die alltäglichen Skurrilitäten des Elterndaseins schmunzeln wollt – wir nämlich auch. Besonders erfolgreich in der humoresken Abteilung waren unsere sechs Einsteiger-Tipps für das Minenfeld Kita-Flur. Vergesst nie: „Keine Details, keine Lästereien! Jeder liebt den Verrat, keiner den Verräter – und die Kita hat überall Ohren!“
Insbesondere bei unseren Leserinnen stießen Babyvaters Erfahrungen vom gemeinschaftlichen Schwimmbadbesuch mit seiner Tochter auf reges Interesse. Wo sonst lernt man auch so detailreich Wissenswertes über männliche Duschrituale: „Wahnsinn, wie der Allerwerteste eine exponentielle Portion Schaum abbekommt. Der wird eingeseift, eingelullt und zusammengefaltet wie Brasilien von Deutschland bei der WM 2014. Da bleibt kein Härchen trocken!“
Was uns am Herzen liegt
Wir sind aber natürlich nicht nur hier, um Blödsinn abzusondern, sondern bisweilen bewegen uns auch ernsthaftere Dinge. Ein Beispiel: der Appell, warum wir das Pflichtfach Digitalkunde brauchen. Gemeinsam mit Nico Lumma ist Babyvater der Frage nachgegangen, warum Deutschland in Sachen digitaler Ausbildung so hinterhinkt und – noch schlimmer – es geradezu schick ist, alles Digitale zu verteufeln. Eine wichtige Erkenntnis, die bleibt: „Die Eltern müssen Druck auf die Schulen und die Bildungsträger ausüben, damit etwas passiert.“
Was uns auch am Herzen liegt: Wertschätzung für diejenigen, die gemeinsam mit uns versuchen, unserem Nachwuchs so etwas wie Erziehung angedeihen zu lassen. Deswegen gab es in diesem Jahr schon den zweiten Liebesbrief an unsere Kitas. PapaDoc vergleicht die Strukturen einer gut geführten Kita sogar mit denen eines Bundesligavereins – ein größeres Lob kann man von ihm nicht bekommen.
2016 – 525.600 Minuten echte Gefühle
Was nicht unter den Tisch fallen soll: Letztlich sind es die kleinen und großen Emotionen, die uns zu diesem Blog geführt haben und davon gab es auch in diesem Jahr reichlich. Angefangen bei PapaDocs erstem Fußballabend mit seinem Sohn: Schließlich bewahrte ihn ein Zweijähriger davor, eins der besten Spiele des Jahres zu verpassen.
Und wer immer noch denkt, dass wir Männer keine Gefühle zeigen könnten, sollte sich dringend noch einmal Babyvaters Ode an die Männerfreundschaft durchlesen: „Meine Jungs sind meine Wohlfühloase. Egal wie müde ich bin: wenn ich mit mit Ihnen unterwegs bin, vergehen die Stunden wie im Flug. Es wird gelacht, es wird geklagt, es wird gezweifelt und geredet – in dieser Reihenfolge.“ Echte Bromance eben, die man sich auch als Familienvater bewahren sollte.
Der emotionale Höhepunkt des Jahres war aber ohne Zweifel, dass wir wieder einer mehr geworden sind: Wir haben wieder mal Nachwuchs! Macht ja auch Sinn: Die ganzen Klamotten sind eh einmal gekauft, der Biorhythmus ist sowieso im Arsch – da kommt es auf ein Kind mehr oder weniger auch nicht an. Welcome Babysohn!
Ich könnte hier jetzt noch Stunden weiter machen, schließlich waren wir dieses Jahr zum Beispiel auch noch bei SPIEGEL Online und im WDR unterwegs sowie mit einer neuen Kolumne bei familie.de, aber ich muss los, Schampus kaufen, um anzustoßen: Auf euch, Jungs! Auf euch, liebe Leser! Und auf ein Jahr 2017, das hoffentlich nicht so bescheiden läuft, wie es sich ankündigt. Guten Rutsch!