Heimaturlaub: Familien-Ausflug in den Südpark Düsseldorf
Ja, mein Budget war klein.
Na fein! Herein, willkommen im Verein!
In meinem Fall ist der Verein der Club der Heimaturlauber. Während die Kollegen sich den Pelz auf Korsika und in Griechenland verbrannt haben, ist bei mir in dieser Urlaubssaison Balkonien angesagt. Naja, fairerweise muss man sagen: nicht Balkonien, sondern Rollrasen-City. Letztlich ist es auch gerade der Umzug in dieses neue Zuhause, der derartige Krater ins Familienbudget gesprengt hat, dass wir von einer weiteren Überschuldung durch einen Urlaub in der Hauptsaison Abstand genommen haben. Nun denn, jetzt ist das so und wir machen das Beste draus: Dann erkunden wir halt den Freizeitsektor der neuen und alten Heimat. Und da der erste Tag im Südpark in Düsseldorf direkt ein voller Erfolg war, habe ich mir gedacht, ich lasse euch etwas teilhaben. Vielleicht freut sich der ein oder andere ja noch über neue Ausflugtipps.
Ein Ausflug in die verbotene Stadt
Auch wenn ich mich im Gegensatz zu meinen Kindern nicht Kölner nennen darf, fühle ich mich als einer. Immerhin gut zehn Jahre habe ich in der „schönsten Stadt Deutschlands“ leben dürfen und ich bin froh, wenigstens noch zum Arbeiten fast täglich dort zu sein. Umgezogen bin ich in den Speckgürtel zwischen den beiden rheinischen Metropolen und zu Beginn der Heimat-Sommerferien haben wir uns direkt ganz weit raus gewagt: in den Düsseldorfer Südpark. Und eins muss man diesen Düsseldorfern ja lassen: schick können sie! Wunderschön angelegte Seen, Alleen und Gärten laden auf 70 Hektar Fläche zum Entdecken ein. Und auch für Familien-Entertainment ist reichlich gesorgt!
Anreise, Parken und Eintritt
Das riesige Areal der ehemaligen Bundesgartenschau ist gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Die Haltestellen der Wahl: Düsseldorf Oberbilk, Südpark oder Volksgarten. Eine sehr gute Übersicht bietet der Park-Plan der Stadt Düsseldorf, der mir auch beim Herumwandern im Park gleich mehrfach den Allerwertesten gerettet hat. Etwas schwerer tat ich mich damit, im Vorhinein einen geeigneten Anreisetipp samt Parkplätzen zu finden: Die Lösung lautet „In den Großen Banden“. In der gleichnamigen Straße, die den Park zu einer Seite begrenzt, finden sich zahlreiche kostenlose Parkplätze. Und damit sind wir gleich beim nächsten unschlagbaren Vorteil für schmale Urlaubsbudgets: Alle Angebote im Südpark Düsseldorf sind vollkommen kostenlos!
Das wird geboten: Streichelzoo, Wasserspielplätze und viel mehr
Wenn ich „Angebote“ schreibe, dann meine ich das auch, denn gleich wenn man den Park betritt, landet man in einem wundervoll angelegten Bauernhofgarten samt Streichelzoo, mit Schafen, Ziegen, Schweinen & Co. samt Bioladen und dem sehr familienfreundlichen Café Südpark. Alle Einrichtungen werden betrieben von der Werkstatt für angepasste Arbeit GmbH und bieten mehr als 170 Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz. Von mir gibt es einen riesigen Daumen nach oben und wieder einmal fiel mir auf, wie vorbildlich die Kinder einfach gar keinen Unterschied zwischen Menschen mit und ohne Behinderung machen. Im Park gibt es noch zahlreiche weitere Gastronomieangebote, die teils toll aussahen, aber alle am Montag geschlossen haben – warum wirklich alle Restaurants den gleichen Ruhetag wählen und den auch noch in den Sommerferien durchziehen, muss ich sehr wahrscheinlich nicht verstehen.
Hat man den Streichelzoo hinter sich gelassen, steht einem die gesamte Parkwelt offen. Angesichts des formidablen Wetters haben wir uns dazu entschieden, zunächst dem Wasserspielplatz im südlichen Teil des Parks einen Besuch abzustatten. Das Kurzfazit: Ganz schön viele Steine und Beton, aber trotzdem super! Die Kids müssen nur etwas aufpassen, dass sie auf den Steinen nicht ausrutschen.
Vom ersten Wasserspielplatz aus führte unser Weg fast durch die gesamte Anlage bis zum zweiten Wasserspielplatz im nördlichen Teil, dem Volkspark. Der Weg war wirklich wunderschön: Enten, Gänse, Schnecken und weiteres Getier wollte entdeckt und beobachtet werden und bei sonnigem Wetter spenden immer wieder dichte Bäume Schatten. Der zweite Wasserspielplatz war dann das Highlight des Tages: Unsere Kinder haben Stunden in den großen Pfützen, auf dem untergehenden Piratenschiff und mit den Wasserspritzen zugebracht. Da sie mit mir nicht im Sand spielen wollten, habe ich mit einem fremden Jungen eine Burg samt Wassergraben gebaut. Danke noch mal fürs Spielen, Buddy! Auch Spielplätze ohne Wasser gibt es reichlich – unter anderem einen wirklich imposanten Seilzirkus (eine riesige Kletterspinne). Für den waren wir dann aber alle wirklich zu müde!
Fazit
Der Südpark ist die richtige Adresse in der falschen Stadt und wir kommen sicherlich wieder! Zwei Verbesserungsvorschläge habe ich trotzdem: Alle Toiletten sind an die jeweiligen Gastronomien gebunden – das ist am montäglichen Ruhetag ziemlich Scheiße (haha!). Außerdem fehlen Schilder! Hätten wir den pdf-Parkplan nicht zur Hand gehabt, wären wir zielsicher diverse Kilometer extra gelaufen. Nichtsdestotrotz: klare Empfehlung, dieses natürliche Kleinod!
Was sind eure Ausflugsfavoriten in NRW? Persönliche Vorschläge sind mir immer die liebsten und knapp zwei Wochen wollen noch mit Programm gefüllt werden!