Heimaturlaub: Freizeitbad CaLevornia in Leverkusen
Heimaturlaub Tag zwei: Heute hat uns der Regen ins Schwimmbad getrieben und deswegen mache ich es kurz: Denn egal, ob mit vier, vierzehn oder knapp vierzig Jahren – Schwimmengehen macht mich richtig schön kaputt – selbst wenn ich nur ein paar Stunden im Kinderbecken rumdümpel. Da der gestrige Ausflug in die Schmerzzonen des Rheinlands so gut geklappt hat, haben wir uns heute gedacht, wir legen noch einen drauf. Und was könnte nach Düsseldorf eine noch größere Grenzerfahrung sein? Richtig: Wir waren in Leverkusen! Dem Nicht-Rheinländer sei an dieser Stelle kundgetan, dass die Retortenstadt am Rhein wahrlich keine Augenweide ist. Damit ist bereits der zweitschlimmste Nachteil des heute bereisten Freizeitbads beschrieben. Der Schlimmste ist allerdings die Aussicht direkt von Parkplatz und Außenbecken:
Das CaLevornia: ein Freizeitbad der besseren Art
Mit Kleinkindern schwimmen zu gehen, ist ja so eine Sache: Die meisten städtischen Bäder krebsen in Sachen Entertainment ja eher am Boden und ihre Wassertemperatur schmeckt vielleicht der Eiskönigin Elsa, aber nicht einem handelsüblichen Zweijährigen. Am anderen Ende der Skala finden sich Unterhaltungstempel wie das Kölner Aqualand, deren waghalsiges Rutschenarsenal aber eher Teenager anspricht als die kleinsten Wasserratten. Es gilt also den Mittelweg zu finden: Ein Bad mit schönem Kleinkindbereich, aber auch etwas herausfordernder Attraktionen. Das CaLevornia ist da in meinen Augen eine sehr gute Wahl – und das trotz der wirklich desaströsen Namenswahl. Einerseits hat Leverkusen mit Kalifornien ungefähr so viel gemein wie Pjöngjang mit der Côte d’Azur, andererseits ist das bessere Wortspiel nach wie vor „Köllefornia“. Aber nun gut, was will man erwarten, wenn das Wahrzeichen der Stadt ein riesiges Firmensignet ist?!
Anreise, Parken und Eintritt
Klein-Kalifornien erreicht man entweder mit dem Bus oder auch sehr komfortabel mit dem Auto. Parken kann man direkt am Bad und das zum fairen Preis von exakt einem Euro pro Badebesuch. Da kann man nichts sagen! Der Parkplatz direkt am Gebäude ist allerdings ziemlich klein und ich möchte nicht wissen, wie es dort an einem sonnigen Sommerwochenende zugeht. Insgesamt stehen aber 2.000 Plätze zur Verfügung. Im Vergleich zu Kölner Konditionen sind auch die Eintrittspreise sehr fair: Eine Familie mit zwei Kindern geht als „Minigruppe“ durch und zahlt zwischen 16,30 Euro (2 Stunden) und 26,30 Euro (Tageskarte). Beim Einlass erhält jeder Gast einen Chip, der auch als Zahlungsmittel in den hauseigenen Gastronomieangeboten fungiert; abgerechnet wird am Schluss. Die Sauna kommt extra und zu der kann ich auch nichts sagen.
Das wird geboten: Spielen, Schwimmen, Chillen – drinnen und draußen
Die Ausstattung des Schwimmbads ist wirklich ausgesprochen gut: Los geht es mit dem Umkleidebereich, der komfortable Familienkabinen bereit hält, die den Namen auch verdienen. Sich darin zu viert umzuziehen passt locker und sogar einen eigenen Wickeltisch hat jede Familienbox parat: perfekt! Das reichhaltige Angebot setzt sich drinnen fort: Gleich drei Becken mit 30 Grad Wassertemperatur und ein zusätzlicher Babybereich mit 32 Grad laden zum Planschen und Spielen ein. Besonders cool. Es gibt sogar eine Babyrutsche und eine kleine Röhrenrutsche. Kids ab sechs Jahren sausen die 100 Meter lange Riesenrutsche mit Licht- und Videoeffekten sowie eigener Zeitmessanlage hinunter. Für die Erwachsenen gibt es außerdem ein 25-Meter-Becken, einen Whirlpool und noch viel mehr. Und das beschreibt erst den Innenbereich! Draußen geht es weiter mit einem beheizten Mehrzweckbecken und einem riesigen Freibad – was mir heute aber schlichtweg zu kalt war 🙂
Eingebettet ist das Freibad in eine riesige Parklandschaft mit Bäumen, Beachvolleyballfeldern, Matschspielplatz und vielem mehr. Dafür war es heute allerdings viel zu ungemütlich. Gut drei Stunden haben wir trotzdem mühelos im CaLevornia zugebracht und selbst die durchaus wasserkritische Zweijährige war nach einer Stunde völlig aufgetaut und watete selbstsicher selbst in die Areale, in denen sie nicht mehr stehen konnte.
Fazit
Wenn dieser Heimaturlaub so weitergeht, muss ich noch alle lange gepflegten Vorurteile über Bord werfen: Das CaLevornia ist seinen Preis auf jeden Fall wert und wir hatten einen wunderbaren Nachmittag in Leverkusen. Übrigens: Auch die Preisgestaltung der Gastronomie fand ich völlig in Ordnung: Eine Portion Pommes schlägt mit 2 Euro ins Kontor, ein Cappuccino mit 2,40 Euro. Wir kommen wieder!
Das mit den vier (meine Kleine), vierzehn oder (bei mir) gut vierzig kann ich nur bestätigen: Auch einfach nur im Baby-Pool abhängen macht müde, und letzteres bei der Kleinen zum Schluss Zickenalarm…
Was die Sauna im CaLev angeht: Bevor die Kurze uns in die Niederungen der Plantschbecken zwang, haben wir auch mal die Sauna dort ausprobiert: Zwar nicht vergleichbar mit dem Mediterana in B’Gladbach, aber durchaus einen Besuch wert. Vielleicht können ja mal Oma und Opa (Onkel, Tante, …) auf Deine beiden Mädels im Plantschbecken aufpassen, während Papa und Mama die Sauna genießen…