God save the Kita II – Ein noch viel offenerer Brief

Wenn ich eine Flaschenpost abschicken müsste, würde ich meine Koordinaten angeben und mich zum Schluss noch bei den Damen und Herren der Mäusegruppe bedanken. Das täte ich, weil die Mäusegruppe der Kita des Herrn von Bödefeld mega ist.

Ich hatte ja keine Ahnung und war auch sonst recht unwissend, was Erzieherarbeit in einer Kita bedeutet.
Nun hatten wir mit dem HvB ja bereits Tagesmuttererfahrungen gesammelt, aber so eine Kita hält für Ersteltern dann doch mal eine andere Hausnummer an elementaren Ersterfahrungen bereit.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich mal so intensiv mit Dingen wie offenes Gruppenkonzept, U3-Gruppen, Betreuungsschlüssel oder Eingewöhnung auseinandergesetzt habe. Habe ich aber und das war auch gut so. Inzwischen stelle ich mir das Führen einer KiTa in etwa so komplex wie das Managen eines Bundesligavereins vor.

Die Parallelen sind augenscheinlich.

Da kommt jede Saison ein Schwung neuer Mitspieler an, der integriert werden will. Manchmal gibt es Sprachprobleme, jeder hat so seine Eigenheiten, alle haben unterschiedliche „Ausbildungsstände“. In solchen Situationen muss das Elternhaus mitspielen, da muss die Vereinsführung mit ihren Coaches ein Konzept haben und da müssen sich die Protagonisten wohl fühlen. Greift das alles zusammen, spielst du Champions League. Oder Euro League oder zumindest steigst du nicht ab.

Die Vereinsführung von HvBs Kita hat eine klare Idee, wie die Dinge laufen sollen und wie das Konzept umgesetzt wird. Es ist klar, es ist empathisch und es wird verfolgt. Und das sieht man auch an der personellen Situation. Da herrscht Kontinuität. (Das ist übrigens etwas, was für uns drei Jungs hier extrem wichtig ist. Sehr wahrscheinlich nicht nur für uns.) Unsere Kita ist so ziemlich genau das Gegenteil vom HSV. Dort 18 Trainer in neun Jahren, hier Bezugspersonen!  Sowas macht den Unterschied. Es läuft einfach so gut, dass uns vor lauter Staunen und Dankbarkeit die alten Gesprächsthemen ausgegangen sind. Stattdessen finden wir täglich neue. „Hast du das gesehen, gehört, bemerkt? Das konnte er letzte Woche noch nicht. Nächste Woche ist Sportfest. Er braucht noch Gummistiefel“. So was halt. Ich denke, ab dem zweiten Kind ist das alles so normal, wie das Abstillen. Bei Leuten wie Julchen und mir macht das alles noch mächtig Eindruck. Zudem registrieren wir, dass der Dicke nach zwei Wochen Eingewöhnung den morgendlichen Weg seither sehr gerne antritt und wir immer ein ausgeruhtes, sauberes und entspanntes Kind in Empfang nehmen dürfen.

Dafür möchte ich dir danken!

Der Janni hat ja hier schon mal einen Liebesbrief an die Kita veröffentlicht, unser alter Vater Davud findet, dass Eingewöhnung ein Arschloch ist und ich kenne Lempis sechs Kitaregeln. Wir haben also ein wenig mitbekommen und wir wissen , dass das alles nicht selbstverständlich ist, was ihr da macht.

Auch dafür möchte ich dir einfach mal danke sagen!

Liebe Kita, bleib so wie du bist und die Idee mit dem Wasserspender finde ich hammer. Auch wenn es so wohl nichts wird mit der Flaschenpost.

PapaDoc

Der Autor Thomas "PapaDoc" Guntermann ist gleichzeitig der Namensgeber unserer Kommunikationsagentur, in der wir eigentlich alle zusammenarbeiten. Er gehört zum Gründungsteam dieses Blogs, ist Stammautor und lebt mit seiner Frau und Sohn im beschaulichen Kölner Vorort Hürth (Buuuh).

Eine Antwort

  1. Uli sagt:

    Kontinuität beim Personal ist leider alles andere als selbstverständlich, in unserer Kita / Kindergarten wechselt gefühlt alle 6 Monate jemand von A nach B. Unsere Kleine macht das erstaunlich gut mit, aber ich kann es langsam nicht mehr hören.

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