Hochzeit mit oder ohne Kinder? Als eine Hochzeitseinladung die Gäste 90:10 spaltete

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Babyvater (nüchtern), Lempi (rauchend) und PapaDoc (bald hinüber) bei Lempis Hochzeit Anno 2009

Es hatte alles ganz harmlos begonnen. Eigentlich wollte er mir das frohe Ereignis ja schon früher mitteilen, aber wir waren gemeinsam auf dem Weg zum Derby gegen den Äffzeh und hatten wichtigeres zu besprechen als seine bevorstehende Hochzeit. Als wir dann nach den Derbysiegfeierlichkeiten die offizielle Version der Einladung erhielten, da staunte ich… über diesen einen Satz.

Wir wollen mit euch eine Party feiern und wünschen uns eine Hochzeit ohne Kinder stand da sinngemäß geschrieben – eine Situation, die uns Helden des Alltags vor ganz neue Herausforderungen stellt.

Wer zum Teufel passt auf die kleinen Terroristen auf, während wir uns mit dem Teuersten betrinken, was die Getränkekarte hergibt?

Diese eine Frage ersetzt nun die bislang relevanten Fragen wie:

  • Wird das Hochzeitspaar so umsichtig sein und Alka Selzer auf die Hotelzimmer liefern lassen? (Gut, das ist vielleicht nur ein Nebenaspekt, aber ich darf das Zeug auf keinen Fall vergessen)
  • Wer verliert bei „Wer zuerst wach ist, muss zuerst duschen?“
  • Wer hat beim DJ die meisten Wünsche durchgesetzt?
  • Zählt das unkoordinierte Zappeln bei Rage against the Machine schon zum aus dem Rahmen fallen oder ging das noch?
  • Wurden meine lallenden Lästereien gegen die bucklige Verwandschaft des Brautpaares mitgehört?

Aber ich schweife ab… schließlich sind das alles Fragen, die wir uns ja gar nicht mehr stellen, weil wir ja Nachwuchs haben. Aber an diesem Hochzeitsfesttage, da wird es anders sein, da sollten die kleinen Quälgeister draußen bleiben. Party ohne Kids! Ein Traum! … dachte ich und ich dachte falsch, denn für den jungen Bräutigam wurde es zum Alptraum. (also eigentlich geht es ihm am A**** vorbei aber das Ausmaß der Entrüstung hat ihn überrascht).

Es ist wie bei Lempi und mir: Es gibt dazu nur zwei Meinungen. Die beiden, die da ganz in Weiß und im schwarzen Anzug in eine Familienfede geschliddert sind, die sehen es so:

Wir schenken euch ein Fest, bei dem ihr richtig feiern könnt. Mit uns, mit euch selbst und überhaupt das Leben, die Liebe und die Lust (das Fest steigt in Köln, auch klar).

Ich muss euch nicht erzählen, dass ich sofort von dem Konzept überzeugt war, unterschrieb die Einladung, bestätigte unser pünktlichstes Erscheinen und bat um eine Platzierung in der Nähe der Bar.

Das „Problem“, wo wir den Herrn von Bödefeld in dieser Zeit lassen, lösen wir irgendwann in den kommenden sechs Monaten. Es funktioniert so: Wir tragen das Thema mit uns herum und irgendwann wird es sich wie von selbst gelöst haben. Zur Not sperren wir ihn einfach in der Küche ein. Ab da muss er sich dann halt mal alleine durchbeißen. (Neee, nur ein Spaß).

So unbedarft, naiv und optimistisch wie wir sahen das aber offenbar nicht alle Gäste. Auf das junge Glück prasselten darauf die Reaktionen ein, wie die Gegentore auf den VFB Stuttgart. Höhepunkt waren mehrere SMS aus dem familiären Umfeld, deren Konsequenz der Abbruch jeglicher diplomatischer Beziehungen war. „Wir findens einfach nicht schön!!!!! Such du nach einer Lösung, wie man es lösen kann.“ Noch fataler war die, die mit „Wir haben keine Lösung“ anfing und mit „mich belastet das alles sehr :(“ endete. Ein halbes Jahr vorher! Der Hammer!

Das aus meiner Sicht doch sehr vielversprechende Hochzeits-Party-Konzept, war am anderen Ende der Gästeliste an seine Grenzen gestoßen. Die Appeasement-Politik, der guten Worte, des Vorlegens der liebevoll gepflegten Pro/Contra-Liste (es wären insgesamt gut und gerne 25 Kids am Start….) und der Zusicherung, dass jeder seinen Nachwuchs selbstverständlich mitbringen darf, wenn der Betreuungsversuch schief gehen sollte, nützte nichts mehr. Der Kalte Krieg wurde heiß gegessen – wegen dieser einen offensichtlich dramatischen Frage:

Darf das junge Glück zu einer Hochzeitsparty ohne Kinder einladen?

Oder anders ausgedrückt:

Ist der Wunsch, mit seinen Freunden ohne Kids richtig Party zu machen legitim oder sollte sich die Hochzeitsfeier der Lebensumstände ihrer Gäste anpassen (müssen)? Was meint ihr?

PapaDoc

Der Autor Thomas "PapaDoc" Guntermann ist gleichzeitig der Namensgeber unserer Kommunikationsagentur, in der wir eigentlich alle zusammenarbeiten. Er gehört zum Gründungsteam dieses Blogs, ist Stammautor und lebt mit seiner Frau und Sohn im beschaulichen Kölner Vorort Hürth (Buuuh).

45 Antworten

  1. Kathrin sagt:

    Ha nice was man da so im Netz findet, wenn man dieses schwierige Thema googelt. Wir feiern dieses Jahr und unser Freundeskreis ist frisch bestückt mit vielen Babys und Kleinkindern. Ich finde, wir machen in unserer Freizeit viele Abstriche – es gibt meine Restaurantbesuche mehr ab 19Uhr, alleine unter Erwachsenen schon gar nicht. Nicht ein einziges Mal im Jahr. Silvester mit Babys, Urlaub mit Babys.. es sei denn wir machen das alles nun alleine. Da wir auch auf über 20 Kinder kämen, wollten wir wenigstens unsere Freunde mit den kleinsten bitten, diese daheim bei Oma u Opa zu lassen. Die größeren Kinder ab 3,4 stören uns nichtmal. Aber wir finden es etwas schade viel Geld auszugeben, um dann Mamas und Freundinnen bei der abendlichen Kinderbetreuung zuzusehen. Denn sind wir mal ehrlich- die Herren treffen sich so oder so an der Bar.

  2. Anni sagt:

    Für uns ist das gerade eine sehr aktuelle Frage, denn auch wir werden über 30 Kinder (zwischen 1 und 6 Jahren) dabei haben. Einen Vorgeschmack bekamen wir zu unserer Einweihungsparty, bei der zwar nur die 8 Kids meiner Schwägerinnen anwesend waren, aber diese unsere komplette Wohnung auf den Kopf stellten und das ganze Haus unterhielten. Pünktlich um 19.30 Uhr war große Aufbruchsstimmung, ohne dass ich nur ein gescheites Wort mit den Eltern geredet hatte. Ich fand es einfach nur anstrengend, OBWOHL ich als Lehrerin Kinder sehr gerne habe 😉 Aus diesem Grund überlegen wir auch gerade, wie wir unseren Familien und Freunden schmackhaft machen können, mal wieder nur als Paar unterwegs zu sein und ausgelassen zu feiern, ohne spätestens um 20 Uhr gehen zu müssen. Wir möchten Kinder nicht explizit ausladen, da wir wissen, dass es für einige schwierig zu organisieren sein wird. Und wenn von den 30 Kids am Ende nur noch ca. 15 anwesend sein werden, habe ich die kleine Hoffnung, dass die Feier doch eher den Hauch einer Hochzeit, denn eines Kindergeburtstages hat. Mein Eindruck ist es auch, dass den Papas die Idee eines „kinderlosen“ Abends eher gefällt, als den Mamas. Warum auch immer… Ich danke dir für deinen Artikel und bin guten Mutes 🙂

    • Anonymous sagt:

      Hallo Anni, ja ja da bist du inmitten des „Dilemmas“. Ich finde es ja auch nicht verwerflich, eine Party ohne Kids feiern zu wollen. Warum auch? Das gehört auch mal dazu. Die Regel ist ganz sicher die MIT Kids. Von daher ToiToiToi für Hochzeit und party. Wird schon 😉 LG Thomas

  3. lavi sagt:

    ich finde, eine hochzeit ohne kinder ist irgendwie doof. ich möchte mein Kind nicht abgeben, da ich ja unter der Woche arbeite und dann nicht noch zusätzlich auf zeit mit meinem Kind verzichten möchte. hinzu kommt, dass die kinder es ja auch lernen müssen, wie man sich benimmt.
    wie kommen aus Italien. eine hochzeit ohne kinder ist nicht denkbar. niemals. wer aber die kinder daheim lassen will, kann das ja trotzdem machen. ohne, dass man es extra auf die Einladung schreibt.
    ganz schräg finde ich die leute, welche selber kinder haben und dann ohne kinder feiern. freunde und verwandte sind mit auf dem fest. das heisst, sie geben das Kind einer weniger nahstehenden Person. einfach eigenartig….

    egal, wir lösen es jetzt jeweils so, dass wir entweder nicht gehen, oder nur 1 von uns.

    das Brautpaar darf feiern wie es will. die Gäste aber auch. tja..

  4. Samuel sagt:

    Wenn das Ehepaar keine Kinder will hat es doch gute Gründe. Leben und leben lassen finde ich. Vielleicht meint es das Ehepaar ja sogar gut, weil es Zeit mit dem Paar verbringen möchte und das eingeladene Paar das Fest entspannt geniessen können soll. Bei der Heirat geht es um die Liebe zwischen Mann und Frau. Paare stehen im Zentrum und nicht Kinder. Wie viele Male kommt es denn sonst schon vor, dass die Kinder nicht dabei sind? Eine schöne Gelegenheit, finde ich. Man kann einen solchen kinderlosen Tag auch mal geniessen. Sind die Eltern auf einer Kindergeburtstagsparty auch immer dabei? Ist es nicht so, dass Kinder sich an Hochzeiten langweilen? Schade auch für die Worte des Pfarrers, welcher die Predigt oft mehrere Tage vorbereitet hat, wenn dann das Geschrei los geht. Schade, wenn plötzlich die Kinder (und das tun sie halt immer, denn wir finden Sie ja süss und wichtig und das ist auch gut so) im Zentrum stehen und nicht mehr das Brautpaar. Eine kinderlose Hochzeit ist doch auch eine Gelegenheit neuen Menschen volle Aufmerksamkeit zu schenken und eine interessante Zeit miteinander zu verbringen. Ein Fest mit vielen tollen Gesprächen und – falls gewünscht – einer schönen Party. Würde mir da ein Gast sagen, dass er nicht kommen könne: Kein Problem, die Teilnahme ist ja freiwillig. Es käme mir nie in den Sinn, ihm deswegen Böse zu sein. Leben und leben lassen. Eine Hochzeit ohne Kinder ist weder eine kinderfeindliche Hochzeit noch eine Hochzeit womit man die Gäste ärgern will. Vielleicht möchte man einfach die Gäste für sich haben. Vielleicht möchte man, dass die Gäste das Fest auch geniessen können. Das ist doch alles legitim. Schliesslich ist man ja eingeladen, dass zeigt doch, dass man dem Brautpaar einiges bedeutet. Kann man dann nicht teilnehmen, muss dass Brautpaar das verstehen. Aber bitte nicht die „beleidigte Leberwurst“ spielen, sondern etwas mehr Toleranz zeigen!

  5. Ben sagt:

    Mein Vorarbeiter hat immer gesagt: Egal was du tust, wenn du mit den Konsequenzen leben kannst tu es, wenn du es nicht kannst, lass es.
    Und so isses ja es wurde ja niemand gezwungen 😉

  6. MajaM sagt:

    Ich kann mich nicht so richtig entscheiden. Einerseits soll jedes Paar sich den Tag einrichten, wie es mag. Andererseits ist es halt eine hochemotionale Angelegenheit für die ganze Familie und damit auch mit Erwartungen seitens der Gäste verknüpft. Ältere Kinder freuen sich auch sehr über Hochzeiten und nehmen eine solche Ausladung durchaus schwer. Also JA! – das Brautpaar kann und darf das natürlich so machen. Über die Gegenwehr dann aber bitte nicht erstaunt sein.

    Selbst würde ich wohl aktuell so einer Einladung absagen. Denn auch 6 Monate Vorlaufzeit garantieren keine Lösung. Meine 1,5 Jährige schläft allnächtlich in meinem Bett und war noch nie über Nacht in Fremdbetreuung. Heiratet Verwandschaft, dann sind auch alle potentiellen Babysitter auf der Feier. Jemand Fremdes kommt nicht in Frage. Und schwupp – schon bin ich auch eine unflexible Helikoptermama, die mal echt nicht locker sein kann.

    • PapaDoc sagt:

      Klar, jeder bringt seine Geschichte mir und auch klar ist, dass das nicht für jeden im Detail so einfach zu regeln ist. Eine Helikoptermama bist du in meinen Augen damit noch nicht. Frag mal meine Kumpels Ralf und Martini, wie oft ich im letzten Jahr nicht lockern sein konnte …. Aber auch diese kleine Frage des Alltags ändert nichts an der Tatsache, dass ich das Leben mit und für Kids ganz großartig finde.

  7. Kristina sagt:

    Für mich wäre das nie ein Thema gewesen. Auf unserer Hochzeit waren Kinder dabei. Die meisten wurden abends zum Babysitter oder zu den Großeltern gebracht. Da unsere Freunde eh wenig Bock auf Party mit Kids hatten, mussten wir das gar nicht vorschreiben. Ich finde das auch ein bisschen affig, so etwas in die Einladung reinzuschreiben. Entweder man hat Familie und Freunde, die eine Party rocken oder nicht. Ein bisschen mehr vertrauen in die Freunde….und wer die Kids mitbringt, hat doch dann selbst damit zu tun, diese zu bespaßen. Mich als Brautpaar hat das nicht tangiert. Wenn jemand früher geht, weil er ne Spaßbremse ist, kann ich das ja auch nicht verhindern, in dem ich in die Einladung schreibe:Bitte super drauf sein, keine Kopfschrmerzen haben und bis 5 Uhr durchsaufen. Ich finde es eher typisch deutsch, dass man sich um so einen Kram nen Kopf macht. Ne Hochzeit ist nen Familienfest und ob da nun ein Kind um Mitternacht rumturnt ist mir Latte. Wie definiert man denn die Altersgrenze? Ab 18? Albern! Party on!

    • PapaDoc sagt:

      Ich glaube, die Frage war Party oder Familienfest. Wenn die geladenen Gäste 25 Kids zwischen 3 Monaten und 9 Jahren mitbringen, dann ist das eine andere Veranstaltung. Hat man den Reflex „Die wollen mein Ein-und-Alles nicht dabei haben“ erstmal überwunden, konnte ich der Party-Variante wirklich etwas Positives abringen. Also ich finde den Wunsch legitim, nachvollziehen kann ich aber auch, wenn man das daneben findet.

  8. Corinna sagt:

    Am So feiere ich meinen Geburtstag und habe mir gewünscht das kinderfrei zu machen. Auch bei mir erst ein kurzer Moment des Zögerns, ob man diesen Wunsch aussprechen darf. Ich finde man darf!
    Morgen ist in meiner Stadt Museumsnacht. Auch hier frage ich mich schon seit Jahren, warum Eltern nach dem frühabendlichen Kinderprogramm nicht mit Ihren Kindern nach Hause gehen wollen, sondern noch bis weit nach Mitternacht durch die Gegend schleppen. Ist auch irgendwo mal was für Grosse? Insbesondere für Mütter, die sich frei genommen haben und mal kinderfrei auftanken wollen?

  9. Sam sagt:

    hui.
    Also ich habe geheiratet als ich mit unserm 2. ziemlich schwanger war. Da mein erstes Kind mit dabei war waren auch Gästekinder gern gesehen. Auch möchte ich den Absatz als wir eingeladen waren unsere Kinder mitzubringen und das Brautpaar hatte 2 babysitter/kinderbespasser gebucht damit die Eltern nicht alle Nase lang hinterherrennen mussten.
    ABER: ich finde dass die Hochzeit und das Fest einmalig sein sollte (wörtlich) und dass da das Brautpaar Alles! entscheiden darf. Von der Demo bis zur Gästeliste! Es soll der Tag des Brautpaares sein, an dem alles nach den Vorstellungen perfekt ist. Und wenn das ausgelassen feiern ohne Kinder ist, ist das so lange legitim wie sie sich nicht auf den Schlips getreten fühlen wenn jemand aus demselben Grund absagt. Ein Vorlauf von mehreren Monaten ist ausreichend sich um eine Lösung zu kümmern. Wenn nicht sind die Prioritäten eindeutig und ebensowenig verwerflich. Geladene Gäste werden nicht gezwungen zu erscheinen oder das Fest gut zu finden. Sie sind gern gesehen (sonst wären sie nicht eingeladen), dürfen ihre eigene Meinung haben aber in keinem Fall den Spielverderber an diesem wichtiges Tag spielen. Dann sollten sie nämlich so ehrlich sein und die Einladung dankend ablehnen. Die besten Hochzeiten sind die wo doch das Brautpaar nicht für seine Gäste verbiegt. Wenn alles natürlich läuft haben auch Familie und Freunde mehr Spaß am fest. Das gilt auch für alles andere an der Planung (Location, Essen, Anzahl Gäste etc)

  10. Sven Ademi sagt:

    Also als wir geheiratet haben, war unser Nachwuchs schon da. Der stand sogar kurz mit vorn am Traualtar. Darum finde ich auch, dass Kinder definitiv zu einer Hochzeitsfeier dazu gehören. Alles andere beweist doch nur ein Mal mehr, wie kinderfeindlich es hierzulande zugeht. Typisch deutsch… Einem Ausländer würde so etwas nicht einfallen. Ich versteh auch nicht ganz, wie Du als Vater so bereitwillig Dein Kind daheim lassen kannst. Würde mir Probleme bereiten und mach ich deshalb auch nur ganz selten.

    • PapaDoc sagt:

      Sven, ich habe damit Probleme, tue es aber ständig. Wir sind gerade in der Eingewöhnungsphase und ich muss dir nicht sagen, dass es einem physische Schmerzen bereitet den Darling weinend abzugeben. Ich muss ihn „alleine“ lassen, wenn ich mein Leben lebe, beruflich zum Beispiel. Wenn er aber mal eine Nacht von Samstag auf Sonntag bei anderen liebenswerten Menschen spielt und schläft, dann kann ich das ganz gut. Ob die ganze Geschichte typisch deutsch ist? Ich musste lächeln – aber ja, es kann sein, muss aber nicht….

  11. Dirk sagt:

    Bin doch sehr befremdet, vorsichtig ausgedrückt.

    Eine Hochzeit ist nicht irgendeine „Party“ für einen begrenzten Kreis.
    Es ist ein Familienereignis für alle, damit auch für Kinder, die dazugehören.

    Und, nein, es ist nicht die Angelegenheit des Brautpaares alleine, denn zur Hochzeit gehören nicht nur Braut- und Bräutigam sondern auch: Hochzeitsgäste. Deren Bedürfnisse müssen auch berücksichtigt werden.
    Schon gar nicht geht der Ausschluss bestimmter Gäste.

    Auf unserer Hochzeit gab es Spielecke, reichlich Spielutensilien und Kinderbetreung. So geht das !
    Da konnte man perfekt feiern.

    • Vadder sagt:

      Das siehst du falsch. Eine Party ist immer für den Ausrichter, nicht für die Gäste. Die Gäste sind eingeladen zu kommen, wer nicht will, der kommt eben nicht. Die Gäste sind eben das: Gäste. Und die Spielregeln macht der Gastgeber. Wenn er sagt man kommt nur mit Rosa Tütü rein, dann ist das so und wer das nicht will muss eben zuhause bleiben.

      Und natürlich kann ich Gäste ausschliessen. Beziehungsweise sind sie dann ja keine Gäste, wenn ich sie nicht einlade. Wen ich auf eine Party einlade, entscheide ich natürlich selbst.

  12. Perlenmama sagt:

    Hm, also auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze, ich find das absolut legitim. Jeder stellt sich seine Hochzeit ja anders vor und wenn dem angehenden Brautpaar ein rauschendes und feuchtfröhliches Fest vorschwebt, dann können sie sich auch wünschen, dass es kinderfrei stattfindet. Zu einem Hochzeitsfest, also der eigentlichen Hochzeit gehören, meiner Meinung nach, auch Kinder, aber wenn es dann in die Abendstunden geht und der Pegel steigt, dann ist es ohne Kinder wohl noch ein wenig ausgelassener (weil ALLE mitfeiern können).
    Ich find auch, dass man sich da nicht unbedingt auf den Schlips getreten fühlen muss wenn sein grösster Schatz, nämlich eben des Kind, nicht eingeladen ist. Und, so schön Hochzeiten auch sind, sie ne fette Fete ist einfach eben nix für die Brut. Find ich jetzt. So.

  13. Gerade zu einer Hochzeit gehören doch die Kinder dazu, oder?!
    Was ist mit den Blumenkinder, z.B.?!
    Die Kinder auszuladen, finde ich absolut unmöglich!
    Zum Besaufen ist doch der Junggesellen-Abschied da, oder ?!
    Eine Hochzeit ohne Kinder- für mich das absolute No Go!

    • PapaDoc sagt:

      Claudia, in diesem spezifischen Fall (unten wurde auch ein anderer Fall geschildert) geht es um die Party zur Hochzeit. Und klar, man kann das so sehen wie du, das ist eine der beiden Positionen. In diesem Fall habe ich den Reflex, dass es sich gegen Eltern und deren Kinder richtet sofort abgewürgt, weil das Gegenteil die Absicht ist. Und einmal so verstanden, mochte ich die Idee.

  14. Nadine sagt:

    Nö, Kinder ausladen geht gar nicht. Das sollen die Eltern selbst entscheiden dürfen und wenn man die Kinder nicht dabei haben will, muss man sich nicht wundern, wenn die Eltern dann auch nicht kommen – soll das Paar „den schönsten Tag seines Lebens“ dann doch gleich alleine verbringen.

    • PapaDoc sagt:

      Nadine, wie oben in der Antwort zu Claudia beschrieben. Ich denke, in diesem Fall (und nur darum geht es) ist es das Gegenteil von Ausgrenzung, es ist die Idee, eine Hochzeitsparty für und mit allen und keinen Kindergeburtstag zu feiern. (Für die nehmen wir uns dann aber auch gerne wieder alle Zeit der Welt und genießen, wenn sie vor Vergnügen quieken. Auch klar.)

  15. Kathrin Schneider via Facebook sagt:

    Wir haben ein ganz anderes Phänomen beobachtet: Unsere Gäste sind mit dem lieben Nachwuchs eingeladen. Die meisten Eltern waren auf die Nachfrage, ob sie denn ihre lieben Kleinen mitbringen, eher verhalten. Knapp vier Monate vor der Hochzeit sieht es so aus, als ob wir ein weitgehend kinderlosen Abend vor uns haben … 😉

  16. Martin sagt:

    Wir hatten auf unserer Hochzeit 6 Kinder (5 Jahre, 2x 3,5 Jahre, 1 Jahr, 6 Monate, 3 Monate). Da wir die Eltern als Freunde und Familienangehörige gerne dabei haben wollten mussten wir die Kleinsten mit einladen – und dann wollen auch die „großen“. Wie schon gesagt wurde, brauchen die Kleinen noch die Mutter, und die würde dann wohl zu Hause bleiben. Und so waren die bei uns auch alle spätestens 21:30 im Bett, da blieb genug Zeit bis 3:30 zum Feiern. Auch wenn Mamas/Papas zwischendrin mal für 20 Minuten weg waren, so hatten alle Spaß an der Feier.

    Ich kann es aber nachvollziehen, wenn es eine reine Feier für Erwachsene sein soll. Wie du gesagt hast: bei 6 Monaten Vorlauf sollte es kein Problem sein, eine Betreuung zu finden. Auch, wenn man 500 km anreisen und min. eine Nacht übernachten muss (hatte ein befreundetes Paar bei uns gemacht und den 2 Jährigen bei der Oma gelassen) lässt sich da was finden. Also ganz ehrlich, wer das nicht hinbekommen will (was diese Entrüstung zeigt), den brauch ich dann auch nicht auf der Feier – siehe Diskussion, die trotz „Nachgeben“ entstand und die Stimmung der Feier belastet.
    Wie quasi alle hier sagten: Das Brautpaar bestimmt. Und wenn es Pinke Kleider für die Frauen und blauen Frack für die Männer als Kleiderordnung verlangt, dann sagt man auch zu oder ab. Nur gibt es da weniger Trara. Da regt man sich nicht auf, sondern sagt: Wenn sie meinen, dann komme ich eben nicht. Warum kriegt man das im anderen Fall nicht auch hin?

    Meine Frau und ich handhaben solche Situation so, dass derjenige, der den direkten Bezug hat (Freund oder Familie eines Partners), feiert, und der andere eben Fahrer macht/Kind betüddelt/… und dann mal zurück steckt, sofern sich eben keine andere Lösung findet. Aber meistens können wir beide Feiern. 😉

  17. Henrike Voigt via Facebook sagt:

    Falls der Lempi bald keine Freunde mehr hat, schicke ich ihm gern eine Freundschaftsanfrage! Zu seiner Hochzeit sollten ER und die Königin gefeiert werden und zwar so, wie er sich das wünscht. Peng! Punkt. Kindergeburtstage gibt’s genug.

  18. carolilalaunebär sagt:

    Ich (kinderlos, unverheiratet) finde es mehr als legitim, dass ein Paar seine Hochzeit so gestalten möchte, wie es eben will. Es handelt sich hierbei auch nicht um eine Diskriminierung von Eltern geschweige denn Kindern. Viel schlimmer finde ich es, wenn Kinder auf solche Feste mitgeschleppt werden, dort selber nicht die Spur von Spaß haben und irgendwann so durch sind, dass Mama, Papa, Kind und die restlichen Gäste einem Nervenzusammenbruch nahe sind. Ein halbes Jahr dürfte ein durchaus komfortables Zeitfenster sein, um einen adäquaten Babysitter zu organisieren. Geht man davon aus (kann man das in der heutigen Zeit aber überhaupt noch???), dass man diesen einen besonderen Tag nur einmal in seinem Leben begeht, dann darf er ruhig so ablaufen, wie man sich das für „den schönsten Tag im Leben“ dann auch bitte vorstellt. Spätestens, wenn dann irgendwann die eigenen Kinder da sind und eine solche Einladung zur Hochzeit von Freunden ins Haus flattert weiß das junge Ehepaar, was es seinerzeit für einen Schlamassel angerichtet hat… Das hat doch dann doch auch was für sich. Warum ich das hier kommentiert habe? Weil das Foto zu diesem Beitrag einfach unfassbarr geil ist…

  19. Carola Herckelrath via Facebook sagt:

    extrem tolles foto

  20. Vadder sagt:

    Ich würde gar nicht auf die Idee kommen ein Kind bis zu einem gewissen Alter mitzunehmen.
    Ich finde wenn das Kind alt genug ist um solange mitzufeiern bis die Party vorbei ist oder die Eltern gehen wollen, dann kann es auch mitkommen. Ich hatte meine ersten tollen Parties selbst als 13-15jähriger auf Hochzeiten der Familie. Pre-Pubertär wird es allerdings tatsächlich schwierig. Da wurde ich eigentlich immer anderweitig versorgt. Ich finde es hängt immer vom Kind ab. Und wenn man nur die Eltern einläd ist das eigentlich auch in Ordnung so. Ich selber feiere natürlich auch lieber ohne Kinder. Eine Ausnahme wäre allerdings wenn ein Kind noch auf das stillen der Mutter angewiesen ist. Wobei dann wohl eher die Mutter auf die Hochzeit verzichten wird als das Kind mitzubringen.

    • PapaDoc sagt:

      Das sagte der PuberDad eben am Telefon auch, der hat nämlich das Glück Feierkids zu haben, die ab einem gewissen Alter problemlos mitbringen konnte. … Das wäre auch mal ein Thema. Wie mache ich meine Kids partytauglich??

  21. Anja Constance Gaca via Facebook sagt:

    In dem Fall fair, weil vorher angesagt. Freunde sind mal 500 km mit dem Auto zu einer Hochzeit gefahren, um dann den Abend im Hotelzimmer zu verbringen, weil keine Babys und Kinder erwünscht waren:(

  22. Tobias Schroeder via Facebook sagt:

    Man feiert die Hochzeit, wie man sich den schönsten Tag vorstellt und nicht wie man anderen einen schönen Tag bereiten kann.

  23. Frank sagt:

    Ganz klar – wie jeder mag. Es ist der Tag des Brautpaares. Wir wollten auch keine Kinderparty!
    Wenn bei uns jeder alle Kinder am Start gehabt hätte… oh Gott – 60 Erwachse und um die 35 Kids.
    Wir baten alle was für ihre Kids zu organisieren weil wir nicht wollten das die Leute 20 Uhr nach Hause gehen… Das hat super geklappt. Wir hatten trotzdem einen Haufen Kids die nachmittags Spass hatten und am frühen Abend abgeholt wurden. Und für die, die nix gefunden hatten gab es auch eine Lösung.
    Wir haben deswegen ja keinen ausgeladen, haben ja selber einen Sohn und hatten ne fette Party!

  24. Dani sagt:

    Ich bin der Meinung, dass das ja wohl nur das Hochzeitspaar was angeht, wie es feiern möchte.
    Und es handelt sich dabei nicht um eine Geburtstagsfeier zum 43. sondern um was Ernsthaftes – was hoffentlich einmaliges und da sollte das Hochzeitspaar doch wenigstens an diesem Tag/Abend entscheiden dürfen, was und wie gefeiert wird, ohne das es gleich als Angriff auf die Comfort Zone gesehen wird – nur weil sie mal ohne Kinder feiern wollen (insbesondere wenn sie selbst welche haben) – heißt das ja nicht, dass sie grundsätzlich Familien mit Kindern scheisse finden.

    Ehrlich, gibt es Leute, die nicht mal einen geilen (Verzeihung) Abend ohne Kids haben wollen? Ich mein, es geht hier nicht um eine Woche Urlaub im Krisengebiet als Assistent von James Nachtwey, es geht hier um eine Hochzeit ohne 38493843 Kinder, die sich unter´s Hochzeitskleid schmuggeln, die Braut und Bräutigam nicht feiern lassen (weil NATÜRLICH die Oma das Kind nicht mal schnell „nebenan“ irgendwo hinlegt) und es ist ein einziger verdammter Abend – wie du oben schon beschrieben hast: Bar, Alkohol, Juhu.

    Ich arbeite als Hochzeitsfotograf und habe schon viel gesehen, insbesondere Hochzeiten mit Kindern sind mir da in Erinnerung geblieben (sowohl positiv als auch negativ).

    Ich hätte nichts gegen eine Hochzeit, auf der ich gebeten werde, die Kids doch bitte zu Hause zu lassen, wir haben ja auch noch ein Leben ohne die Beiden liebenswertesten Terroristen auf diesem Erdball.

  25. Karsten sagt:

    Genau dasselbe Problem hatten wir damals auch. Mein damaliger Trauzeuge heiratete.. unsere Tochter war da höchstens 1,5 Jahre alt (so knapp). Auf der Einladung stand nichts davon, dass Kinder nicht erwünscht waren.. irgendwann kam sein Trauzeuge auf mich zu und sagte mir dann, dass wir uns doch bitte um einen Babysitter zu kümmern haben. Für uns ein absolutes Unding. Uns gibt es entweder zu dritt oder gar nicht. Hochzeiten sind nach unserem Empfinden eher Familienfeiern.. Das ist auch heute noch unsere Meinung. Die Begründung war aber das, was uns richtig auf die Palme brachte: Wenn alle ihre Kinder mitbringen, ist kein Platz und nicht genug Essen / Trinken da. Das ist alles nur auf Erwachsene ausgelegt.

    Auf jeden Fall haben wir jetzt 2 Freunde weniger.. um die es uns auch mittlerweile nicht mehr leid tut.

    • PapaDoc sagt:

      Karsten, deine Geschichte ist krass und die Begründung empfinde ich auch als erbärmlich. Ich verstehe deinen Punkt, bin persönlich aber der Ansicht, dass man so (also auch ohne Kids) seine Hochzeit feiern darf. Die Voraussetzungen und Begründungen sollten dann aber andere sein als die, die du beschreibst.

  26. Kusine B sagt:

    Also ich finde JA!!! Ich wäre möglicherweise als selbst Eingeladene auch erst etwas befremdet, zugegeben. Aber dann muss man doch in Kürze zu dem Schluss kommen dass es IHRE Hochzeit ist, der Wunsch keinen persönlichen Angriff auf Eltern oder Kinder darstellt, und dass eine Party ja nun einfach NUR OHNE KINDER eine richtige Party ist! 🙂 Aber es kann sein dass man darauf erst kommt, wenn die Sprösslinge dem Babyalter entwachsen sind… Und so lange der Nachwuchs im Betreuungsnotfall doch mitgebracht werden kann, ist es ja sogar organisatorisch kein Problem. Viel Spaß beim Feiern! 🙂

    • PapaDoc sagt:

      🙂 danke. Es ist im beschriebenen Fall selbstredend kein Angriff auf Eltern oder Kinder. Das siehst du ganz richtig. Der erste Reflex geht ja immer in diese Richtung. Das kann ich mit Hand ins Feuer legen ausschließen. Und ja, ich sehe es exakt so wie du.

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