Aufwachen!
Es sieht aus als würde er friedlich schlafen. Das Gesicht von einem abgewendet, die Arme entspannt neben sich ruhend. Ich kenne diesen Anblick. Mein Sohn hat in etwa die...
Es sieht aus als würde er friedlich schlafen. Das Gesicht von einem abgewendet, die Arme entspannt neben sich ruhend. Ich kenne diesen Anblick. Mein Sohn hat in etwa die...
Computer, Smartphones und Tablets. Social Media, digitale Medien und Onlinegames – für manche das Vokabular des Grauens. Der Niedergang unserer zivilisierten Gesellschaft. Wir verkommen zu seelenlosen, in Displays starrenden Zombies. Doch machen uns Technologie und Internet wirklich zu digitalen Egomanen und Sozialkrüppeln in der analogen Welt? Mach die digitale Welt unsere Familien kaputt?
Was war es eine Wonne früher krank zu sein. Was war es herrlich sich in Selbstmitleid zu suhlen und den Schnupfen oder Husten zu zelebrieren. Ein paar Tage dem Alltag entfliehen, sich auf die Couch oder ins Bett packen und die kleinen Gizmos im Immunsystem ihre Arbeit machen lassen. Denn in keiner Situation kann sich ein Mann so gehen und fallen lassen, wie bei einer tödlichen Männergrippe!
Mir war klar, dass es nicht einfach wird und vieles dazu gehört. Doch das mit der Eingewöhnung eine derartige emotionale Achterbahnfahrt einhergeht, hätte ich nicht geglaubt. Deswegen meine ich es genauso, wie ich es schreibe: Eingewöhnung du bist ein Arschloch!
Nie war der Geisteszustand einer Gesellschaft so leicht ablesbar wie in unserer heutigen Zeit. Das Internet und vor allem Social Media-Kanäle mit den Optionen zu teilen, liken, kommentieren und vor allem zu „hassen“, machen das möglich. Ich sage jedoch nicht: Das Internet ist schuld.
Es sind nur noch wenige Tage und dann beginnt meine Elternzeit. Alle sind aufgeregt, meine Frau, ich, meine Arbeitskollegen. Der Einzige, der sich nichts anmerken lässt, ist mein Sohn. Ich betone zwar nahezu täglich, dass er und ich nun den Laden schmeißen werden, aber irgendwie scheint ihn das nicht wirklich zu beunruhigen.
Unsere Vorfahren waren Jäger und Sammler. Das steckt in unseren Genen. Das habe ich in der Projektwoche in der Grundschule gelernt. Und seit einiger Zeit versuche auch ich meinen inneren Jäger und Sammler wieder zum Leben zu erwecken. Doch ich jage nicht im Wald, nicht in der Natur. Mein Jagdrevier ist der Großstadtdschungel – genauer gesagt, die perfekt ausgeleuchtete, nach billigem Christina Aguilera-Parfum stinkende Vorhölle, genannt Drogeriemarkt.
Heute Nacht bin ich in meinem Bett aufgewacht. Naja, ehrlich gesagt, halb auf dem Holzrahmen meines Bettes, halb auf der Bettkommode. Warum? Wir haben seit etwa 11 Monaten immer wieder mal einen Übernachtungsgast.
Oder: Wie Körperfunktionen zum Gesprächsthema Nummer 1 werden