Gastbeitrag: Diese drei Dinge solltest du unbedingt vermeiden, wenn du deine Kinder bilingual erziehen möchtest

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Vor kurzem habe ich über meine persönlichen Erfahrungen der multilingualen Erziehung meiner Tochter geschrieben. Die zahlreichen Kommentare und Feedbacks haben mich sehr gefreut. So wie es aussieht, bin ich nicht der Einzige, der manchmal an seiner Strategie zweifelt. Deshalb haben wir einen Expertenrat für euch eingeholt:  Ljubica Negovec, Geschäftsführerin vom Übersetzungsbüro Translate Trade, hat für euch und uns die No-Gos der zweisprachigen Erziehung zusammengefasst. Auch Sie wurde zweisprachig erzogen und ist von Berufswegen ein Sprachgenie. Viel Spaß bei der Lektüre!


Ljubica Negovec von Translate Trade

Ljubica Negovec von Translate Trade

Als Eltern wollen wir immer nur das Allerbeste für unsere Kinder. Die beste Kleidung, die beste Ausbildung, die besten Chancen im Leben. Und da jedermann weiß, dass Fremdsprachenkenntnisse in der Schule und im Job, mehr als nur eine Tür öffnen, ist die bilinguale Erziehung heute schon fast „Pflicht“. Allerdings sollte man bei zweisprachiger Erziehung mit Bedacht vorgehen, denn: Ignoriert man die folgenden No-Gos kann die bilinguale Mission nach hinten losgehen.

 

No-Go #1: Druck über Spaß

Tipp: Lass dein Kind unbedingt Kind sein. Druck gibt es schon im Kindergarten, da braucht es das nicht auch noch zuhause. Wenn du dir also wünschst, dass deine Kleinen zweisprachig aufwachsen, ist das kein Problem – solange ihr gemeinsam mit Spaß an die Sache herangeht.

Du kannst noch so konsequent sein, manchmal soll es einfach nicht sein. Häufig verstehen Kinder die Sprache, wollen sie aber partout nicht sprechen. Und das solltest du akzeptieren.

No-Go #2: Du kannst die Sprache selbst nicht richtig – willst sie aber deinen Kindern beibringen

Dein Schulenglisch ist ein wenig eingerostet, aber das wird schon? Nein, das wird es nicht. Problematisch sind dabei zwei Punkte:

  1. Du musst dich anstrengen, um deine verstaubten Kenntnisse wieder hervorzukramen – da kommt No-Go #1 wieder ins Spiel.
  2. Du bringst deinen Kleinen die neue Sprache vielleicht falsch bei. Dass das nicht gut sein kann, liegt auf der Hand.

Tipp: Wenn du deine Kinder also zweisprachig erziehen möchtest, tu das nur, wenn du beziehungsweise du und deine Partnerin die jeweiligen Sprachen auf Muttersprachler-Niveau beherrschen.

No-Go #3: Zwei Sprachen sind zu wenig – mehr ist immer besser

Klar, es gibt Kindergärten, in denen sie den Kleinen Chinesisch beibringen, in Schulen gibt es zahlreiche Wahlkurse für Fremdsprachen und überhaupt: Wer nur eine oder zwei Sprachen spricht, hat im Beruf doch sowieso verloren.

Tipp: Mehr ist besser? In diesem Fall ganz und gar nicht. Neben der Muttersprache ist eine weitere Fremdsprache zu Beginn absolut ausreichend. Wenn du gleich mit drei oder vier Sprachen loslegen willst, baust du zu viel Druck auf euch alle auf – das kann einfach keinen Spaß machen. Dein Vorhaben kann so zur Beziehungsprobe für alle Beteiligten werden.

Diese drei Dinge solltest du unbedingt vermeiden, wenn du deine Kinder bilingual erziehen möchtest. Jeder dieser Punkte ist eng mit den anderen verknüpft, es gibt also keinen Mittelweg. Vor allem aber der Spaß an der Sache ist wichtig und darf nicht zu kurz kommen. Vielen Dank, dass wir von der Münchner Übersetzungsagentur Translate Trade uns an der Diskussion beteiligen durften!

LeJeck

Der Autor Janni "Babyvater" Orfanidis gehört zu unserem Stammpersonal und ist einer der Gründer von "Ich Bin Dein Vater". Der gebürtige Kölner ist Ehemann, Kommunikationsberater und Vater von zwei Kindern (2011|2016). Aber ansonsten geht es ihm eigentlich ganz gut.

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