Stadt, Land, Kind

Ich bin ein echtes Landkind. Mein Weg zur Grundschule: drei Kilometer, die ich schon ab dem ersten Schuljahr alleine mit dem Fahrrad geradelt bin. Ich habe Buden gebaut, im eigenen Garten gebuddelt und bin mit unserem Hund durch Wälder und Wiesen gestreunert. Ich war frei, immer draußen unterwegs und schon sehr früh selbstständig. Um mich musste sich trotzdem niemand Sorgen machen. Was sollte schon groß passieren? Die größte potenzielle Bedrohung bestand darin, dass auf der Kuhweide auch mal ein Bulle unterwegs war, dem man besser nicht schräg von der Seite kommt. Das Leben als Landkind ist einfach großartig!

Mein Kind ist ein echtes Großstadtkind: Es erfasst die Qualität eines Spielplatzes innerhalb von einer Minute. Es weiß, wie es ist, mit Bus und Bahn zu fahren. Im Zoo ist es jeden Monat. Die nächste Eisdiele ist nur einen Steinwurf entfernt und das Schwimmbad in Laufweite. Spielplätze gibt es hier sogar überdacht. Mein Kind kennt seine Nachbarn und besucht auch schon mal die Katze, die über uns wohnt. Für mein Kind ist Vielfalt Alltag: egal ob es um Herkunft, Religion oder das Restaurant-Angebot geht. Wenn es mal Mist baut, zerreißt sich am nächsten Tag nicht der gesamte Ort darüber das Maul. Das Leben als Großstadtkind ist einfach großartig!

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Lesetipp: Stadt, Land, Mama haben es mal wieder für die BILD auf den Punkt gebracht

Lempi

Der Autor Thomas "Lempi" Lemken ist Papa von zwei Töchtern. Das bedeutet: Als einziger von uns lebt er mit gleich drei Frauen unter einem Dach. Neben seiner Funktion als Leithammel, ist er Gründungsmitglied, Stammautor und Lektor unseres Blogs.

Eine Antwort

  1. Till Rixmann via Facebook sagt:

    Seitdem wir landähnliche Verhältnisse geschaffen haben (Schrebergarten), habe ich mich mit dem Wachstumsumfeld Großstadt arrangiert.

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