Mentales Warm-up für die Elternzeit

Elternzeit

Es sind nur noch wenige Tage und dann beginnt meine Elternzeit. Alle sind aufgeregt, meine Frau, ich, meine Arbeitskollegen. Wobei Babyvater, PapaDoc und Lempi weniger hyperventilieren, weil sie Angst hätten, dass der Kleine sich ab sofort von Pizza und Kaffee ernährt, sondern vielmehr, weil sie nun meine Kunden übernehmen müssen. An dieser Stelle: Danke Jungs!

Der Einzige, der sich nichts anmerken lässt, ist mein Sohn. Ich betone zwar nahezu täglich, dass er und ich nun den Laden schmeißen werden, aber irgendwie scheint ihn das nicht wirklich zu beunruhigen. Jedes Mal schaut er mich dann mit einer beruhigenden Gleichmütigkeit  an und sein Blick scheint zu sagen:

„Mach dich locker. Wir kriegen das schon gewuppt!“

Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, um mich selbst mental einzustimmen und zu beruhigen. Ich mache mir nicht wirklich Gedanken, dass ich ihn nicht gut versorgen werde. Das mache ich seit dem ersten Tag und es gibt dabei keine Aufgabe, die meine Frau übernimmt und ich nicht oder umgekehrt. Nicht das Windeln wechseln oder Brei kochen treiben mich um. Vielmehr beschäftigt mich, was wir mit unserer ganzen gewonnen Zeit anfangen werden. Ich spiele unglaublich gerne mit ihm, aber was ist, wenn mir die Spiele ausgehen? Ich ihn langweile? Oder noch schlimmer … meine Spielideen nicht pädagogisch sinnvoll sind?

Damit meine ich nicht, dass ich ihn samt Feuerzeug in eine Kiste voller Silvesterraketen aus dem letzten Jahr setzen werde. Aber natürlich mache ich mir Gedanken, wie ihm die Zeit mit mir bekommen wird.

Meine Frau macht das fantastisch. Oft komme ich nach Hause und sie sagt:

„Schau was er kann.“

Plötzlich krabbelt er die Treppen rauf, weiß, dass er rückwärts mit Popo und Beinen voran von Couch und Bett rutschen muss und identifiziert zielsicher unter 1.500 Insekten und Tieren die Schnecke.

Natürlich ist das Ganze kein Wettbewerb. Es geht mir nicht um höher, schneller, weiter! Ich bin weder ein Eiskunstlauf-Papa, noch heiße ich Graf mit Nachnamen und lass gerne auf gelbe Bälle dreschen. Aber ich möchte die Zeit mit ihm bestmöglich gestalten und einen Anteil an seiner Entwicklung haben. Wie ich das anstellen werde? Ehrlich gesagt: Keine Ahnung!

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Vielleicht gehört dies aber auch zum Vatersein dazu – oft mal auch keine Ahnung haben und dem Bauchgefühl folgen. Zumindest bin ich bisher damit ganz gut gefahren und laut unserer Kinderärztin entwickelt er sich auch ganz normal.

Im Moment kann ich es kaum erwarten, dass es losgeht.

Wie wir uns durchschlagen ganz ohne Mama und wer auf wen aufpasst, dazu bald mehr …

4 Antworten

  1. Torsten sagt:

    Na zum Glück startet in ein paar Tagen ein kleines Fußballturnier in Brasilien, damit lässt sich bestimmt etwas von der Elternzeit überbrücken 😉

  2. Renate sagt:

    Find ich gut, dass du die Elternzeit nimmst und vor allem, dass du dir Gedanken machst. Ich dachte immer, Gedanken machen nur Frauen. 🙂 lass es einfach auf dich zukommen, er wird dir schon zeigen, was er will. Und der Vorteil an Kindern ist, dass sie sehr leicht zu begeistern sind. Und wahrscheinlich vergeht die Zeit schneller als du dir jetzt vorstellen kannst. Auf jeden Fall viel Spaß – genießt die Zeit!

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