Make Gartencenter, Not Zoo

gartencenter_Dingers_KoelnNeulich war Männertag in Köln. Der Dicke und ich hatten die Spätschicht seiner Betreuung übernommen und ich hatte mir wirklich was ausgedacht. Das Programm war gnadenlos eng getaktet und atemberaubend.

Nach dem Mittagsschlaf ging es los.

Wir haben ein Päckchen zur Post gebracht. Wahnsinn, das war schon mal spannend. Auf dem Rückweg zum Auto sprang ein kleiner Kläffer aus dem Shanghai Nail Surprise und erschreckte den Herrn von Bödefeld auf das Übelste. Immerhin hat er ein Schokobon abgestaubt und sich dann auch wieder beruhigt als er sicher im Auto saß und die Seitenscheiben runter glitten. Als der Motor startete, war sein Lachen  zurück.

Eigentlich vermeiden wir Autofahrten in die Stadt, aber es ist Sommerferienzeit in Köln und da kann man das mal machen. Wir mussten zur Hochschule, um ein paar korrigierte Klausuren abzugeben. Ich meine, gibt es etwas Cooleres für einen Zweijährigen? Zum Glück liegt die Fresenius Hochschule am Mediapark und der hat Springbrunnen und einen Bootsverleih, der allerdings meistens geschlossen ist, wenn das Wetter schön ist. Egal, dann sind wir eben Rolltreppen gefahren im Cinedom. Die Dinger sind wirklich beeindruckend lang, hoch und gefährlich. Darauf sitzen und Eis löffeln, ist allerdings nah am Freizeitpark-Feeling. Wie gesagt, es ist Sommerferienzeit und man fühlt sich in Köln in diesen Tagen ein wenig wie Jonas in Thomas Glavinics Roman „Die Arbeit der Nacht“. Man ist halt alleine in der Stadt.

Darum sind wir mit vollem Bauch und Windel dann noch raus zum Gartenzenter gefahren, um Erkundigungen über winterfeste Gräser einzuholen. Und dort entdeckte ich ein bisher unbeachtetes Abenteuer-Biotop für Kinder: Staudengärten. Als ich zwei, drei Mikrosätze über Winterhärte, Durchschnittstemperaturen, Sonnenplätze, Windeinwirkungen und Staunässe mit dem Staudengärtner gewechselt hatte, musste ich abbrechen.

brunnen

Weiß jemand was Mimikry ist? Der Herr von Bödefeld war verschwunden, eins geworden mit seiner Umwelt aus Gräsern, Steinen und Zierwasserfällen. Irgendwo mittendrin wähnte ich ihn asiatische Seerosen versenken oder südamerikanische Edel-Stecklinge aus der Verankerung ziehen. Ich begann zu schwitzen, der Staudengärtner verabschiedete sich müde und schlurfte seines Weges, während ich begann Zick-Zack in die Gänge zu laufen.

Er hat sich damit beschäftigt, einen Zierbrunnen mit Steinen vollzustapeln. Und jetzt verstehe ich auch, warum die Staudengärtner Schilder wie diese aufstellen.

Staudengärtner

Noch vor zwei Jahren hätte ich mit völligem Unverständnis reagiert. Inzwischen ahne ich, was sich an Wochenenden in Gartencentern so alles abspielt. Die könnten Eintritt verlangen oder Touren anbieten und alle drei Wochen das komplette Sortiment kompostieren…..

 

PapaDoc

Der Autor Thomas "PapaDoc" Guntermann ist gleichzeitig der Namensgeber unserer Kommunikationsagentur, in der wir eigentlich alle zusammenarbeiten. Er gehört zum Gründungsteam dieses Blogs, ist Stammautor und lebt mit seiner Frau und Sohn im beschaulichen Kölner Vorort Hürth (Buuuh).

2 Antworten

  1. 😀 Der kleine Mann hatte auf jeden Fall jede Menge Spaß. Niedlich was er da im Baumarkt gemacht hat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.